Die Post plant offenbar, die Paketzustellung an Fremdfirmen auszulagern. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und beruft sich auf ein vertrauliches Vorstandspapier. Laut Gewerkschaft sind dadurch bis zu 8000 Arbeitsplätze gefährdet.
Frankfurt am Main - Die Deutsche Post prüft offenbar, die Paketzustellung an Partnerunternehmen auszulagern. Damit könnte das Unternehmen Kosten in Höhe von bis zu 140 Millionen Euro pro Jahr sparen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ").
Die Zeitung beruft sich auf ein Vorstandspapier, das als "streng vertraulich" gekennzeichnet sei. Die Sparpläne beträfen die Postkunden in größeren Städten, in denen Briefe und Pakete getrennt zugestellt werden. n den meisten ihrer 6800 Zustellbezirke setzt die Post bislang noch eigene Mitarbeiter ein. Allerdings hat sie zuletzt gegen den Widerstand der Gewerkschaften durchgesetzt, vermehrt Fremdfirmen einzusetzen. Bis Ende 2011 kann die Post in knapp tausend Bezirken "Servicepartner" mit der Paketzustellung beauftragen. Bereits 2012 soll sich diese Zahl etwa verdoppeln, schreibt die "FAZ". Wie es dann anschließend weitergehe, lasse das Papier allerdings offen.
Die Kommunikationsgewerkschaft DPV übte scharfe Kritik an den Plänen: Das Outsourcing könne "7000 bis 8000 Arbeitsplätze" gefährden, sagte DPV-Vorsitzender Volker Geyer. Für die Paketboten gebe es nur die Alternative, in die Briefzustellung zu wechseln. Dort verdrängten sie dann Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen, die keinen Kündigungsschutz genießen.
Angesichts sinkender Gewinne in der Brief- und Paketsparte habe Vorstand Jürgen Gerdes das Management angewiesen, "wirklich jeden Stein umzudrehen", um die Kosten zu senken. Auf diese Weise will er verhindern, dass der Betriebsgewinn dauerhaft auf weniger als eine Milliarde Euro im Jahr zurückgeht. Die höheren Lohnkosten im Vergleich zu den Konkurrenten seien der wichtigste Wettbewerbsnachteil.